Chilis in Mexiko: Eine feurige Kulturgeschichte

 

Chilis in Mexiko: Eine feurige Kulturgeschichte

Wenn man an die mexikanische Küche denkt, sind Chilis nicht wegzudenken. Die feurigen Schoten sind tief in der kulinarischen DNA des Landes verwurzelt und haben eine faszinierende Geschichte zu erzählen.

Der Ursprung: Eine amerikanische Erfolgsgeschichte

Die Geschichte der Chilis beginnt vor über 6.000 Jahren im heutigen Bolivien und Peru. Von dort aus verbreiteten sich die wilden Vorfahren unserer heutigen Chilisorten nach Mexiko, wo sie von den indigenen Völkern kultiviert wurden. Die Azteken nannten sie "chilli" - ein Name, der bis heute geblieben ist.

Die mexikanische Chili-Vielfalt

Mexiko ist heute die Heimat von über 100 verschiedenen Chilisorten. Experten schätzen, dass etwa 64 davon einheimische Arten sind. Diese enorme Vielfalt reicht von mild bis höllisch scharf und macht die mexikanische Küche so einzigartig.

Die wichtigsten mexikanischen Chilisorten:

  1. Jalapeño
    • Der wohl bekannteste mexikanische Chili
    • Mittelscharf (2.500-8.000 Scoville)
    • Perfekt für Salsas und gefüllte Gerichte
  2. Habanero
    • Einer der schärfsten traditionellen Chilis
    • Extrem scharf (100.000-350.000 Scoville)
    • Besonders in Yucatán beliebt
  3. Poblano
    • Mild und aromatisch
    • Basis für das berühmte Gericht "Chiles en Nogada"
    • Getrocknet als "Ancho" bekannt
  4. Chipotle
    • Geräucherte, reife Jalapeños
    • Rauchig-würziges Aroma
    • Unverzichtbar für traditionelle Saucen
Foto von Pixabay

Kuriose Fakten und Wissenswertes

  • Die Schärfe von Chilis wird nicht durch die Samen, sondern durch die weißen Trennwände (Plazenta) verursacht.
  • Chilis enthalten mehr Vitamin C als Orangen.
  • Die Maya nutzten Chilis nicht nur zum Würzen, sondern auch als Medizin und Zahlungsmittel.
  • Der Konsum von scharfen Chilis setzt Endorphine frei - das erklärt die "Sucht" nach scharfem Essen.

Chilis in der mexikanischen Kultur

Die Bedeutung von Chilis geht weit über die Küche hinaus. In der aztekischen Mythologie wurde der Chili als göttliche Pflanze verehrt. Heute sind Chilis ein wichtiger Teil der mexikanischen Identität und Kultur. Auf lokalen Märkten findet man oft Dutzende verschiedene getrocknete und frische Sorten, die für unterschiedliche Gerichte verwendet werden.

Moderne Entwicklungen

Heute erlebt die mexikanische Chilikultur eine Renaissance. Junge Köche experimentieren mit traditionellen Sorten in modernen Gerichten, während Wissenschaftler die gesundheitlichen Vorteile der Capsaicinoide erforschen. Gleichzeitig werden alte, fast vergessene Chilisorten wiederentdeckt und kultiviert.

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